Hallo,
ich denke auch, dass diese Seite für „Anfänger“ – und das sind Hausverkäufer wohl meistens – sehr hilfreich sein kann. Dankeschön und der erste Beitrag ist wirklich klasse und sehr zum Schmunzeln geschrieben.
Meine Erfahrungen sind außer Sarah Alepp und irgendeinem Benny, auf die ich wegen ihrer Plumpheit erst gar nicht reagiert habe, leider etliche Telefonanrufe gewesen, aus Italien und aus der Schweiz.
Witzig war von Anfang an das große bekundete Interesse, was kein ernsthafter Kaufinteressent tut, dann blöde Wiederholungen von mir im Anzeigentext gemachter Angaben zum Haus und dazu langsam aber sicher der Versuch, über mich etwas herauszufinden. Und beim ersten Telefonat bin ich noch darauf reingefallen und habe gut 5 Minuten meiner Zeit verschenkt, weil ich dachte, der Typ (Mann) könne ja vielleicht Kontrollfreak und zeitgleich Blödmann in einer Person sein.
Trotzdem war bald klar, dass die Sache faul ist, aber jetzt ging ich zum Schein auf sein Spiel ein, zeigte mich interessiert an dem, was er über sich erzählte (hier einmal Bauunternehmer in Rom) und was er dann anfing vorzuschlagen, nämlich dass ich einen Teil des Geldes schon vorab in der Schweiz abholen könne, leider seien es Dollar und so weiter.
Irgendwann beendete ich dann endgültig genervt das Gespräch, etwa nach 15 Minuten und rief die Polizei an und wurde dann mit einem Beamten verbunden, der sich auskennt.
Erstens nutzt es nichts, sich die Telefonnummer zu merken, die gibt es nur zum Schein bzw. einmalig für dieses Telefonat und zweitens erklärte mir der erschreckend nette Polizist, wie da was geplant und scheinbar auch öfter erfolgreich durchgeführt wird. Zeigt sich der Häusleverkäufer solvent und dazu gerne interessiert an einem nicht kleinen Zugewinn, ganz ohne Steuern, dann läuft die Sache so ab:
Erst macht man ihn glauben, er könne sogar mehr als seinen Wunschpreis erzielen, indem man ihm für die Bereitschaft, in der Schweiz befindliches US-Schwarzgeld gegen Euro einzutauschen einen Gewinn von 100 Prozent verspricht und er die Dollar dann zuhause in Deutschland nach und nach wechselt und für sich behalten kann – und dafür dann allerdings der Verkaufspreis niedriger ausfällt.
Ein Beispiel, für das Haus will der Verkäufer laut Anzeige 500.000 Euro, rechnet aber nur mit 450.000 Euro. Jetzt bringt er 300.000 Euro in die Schweiz und erhält in Dollar den Wert von 600.000 Euro und dafür sinkt der Verkaufspreis auf genau seine 300.000 Euro. So glaubt der Verkäufer, insgesamt statt der erwartungsgemäßen 450.000 Euro immerhin 600.000 Euro zu erhalten und denkt, der Käufer sei so sein Schwarzgeld los und müsse für den Hauskauf außer den jetzt niedriger ausfallenden Steuern ja nichts mehr weiter berappen – und das wäre für jeden augenscheinlich ein ziemlich lukratives Geschäft.
Und da der Verkäufer den Notartermin schon anberaumen soll, dazu vom angeblichen Käufer auch alle Unterlagen erhält(Gewerbe- und Vermögensnachweis, Ausweiskopie, Adresse u.a. per mail), schöpft er keinen ausreichenden Verdacht, macht den Notartermin und trifft sich mit einem Mittelsmann ein paar Tage vorher in der Schweiz. Dabei bekommt er aber höchstens eins auf die Nuss, in jedem Fall ist er sein Geld los und traut sich womöglich nicht mal, zumindest nicht sofort, Anzeige zu erstatten, weil er ja selbst Sch….indluder betreiben wollte.
Naja, und gestern bekam ich wieder so eine mail, wo einer per ganz kurzem Satz mein detailliertes Expose will, vielleicht auch nur, um meine Fotos und Anzeige irgendwo einzustellen? Ich habe es ihm per PDF geschickt, aber was nützt das, wenn kriminelle Energie dahintersteckt? Wohl nichts.
Weiter oben wurde das schon erwähnt, dass Immobilien von Unbekannten zu einem Schleuderpreis dahingehend zweckentfremdet werden, bei ihm dann auftauchende Kaufinteressenten übers Ohr zu hauen – jedenfalls solange, bis es dem Verkäufer auffällt. Auch hier ist es bestimmt sinnvoll, öfter mal nach seinem eigenen Objekt zu googeln, wer weiß, wer weiß……..
Einen schönen Gruß ins Netz – prima Seite und immer schön klar im Kopf bleiben ![:-)]()